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AutorenbildHilge Kohler

ChatGPT, der Selfpublishing-Buchpreis und die Mühe, ein Buch zu schreiben

Aktualisiert: 7. Juli 2023


Ein Buch, ein Buch, ein eigenes Buch! Ein Lebenstraum ist für viele, ein eigenes Buch zu veröffentlichen. Früher nur für wenige erreichbar, ist es heute für jeden und jede machbar dank Self-Publishing. Ist das gut?


Ich probiere es aus. Mein Buch über Online-Rhetorik veröffentliche ich im Self-Publishing. "Auf die virtuelle Bühne!" ist ein Ratgeber für alle, die online präsentieren und ihre Vorträge lebendiger und interaktiver gestalten möchten. In der Corona-Zeit entstanden, musste es während meiner einjährigen Zwangspause liegen bleiben. Nun ist es endlich fertig. Erscheinen soll das Buch über Books on Demand als Printausgabe und Kindle Direct als eBook.



Ein Buch im Selfpublishing zu schreiben ist aufwändig


Warum mache ich das? Warum gebe ich das Buch, das doch für viele interessant sein könnte, nicht über einen Verlag heraus? - Ehrlich gesagt, habe ich mich das im Lauf der letzten Wochen gefragt. Viele Details musste ich lernen, manches war komplizierter als ich gedacht hatte, einiges ging gar nicht so, wie ich es mir wünschte. Zeitaufwändig war das Ganze auch noch. Und wenn das Buch endlich fertig ist, muss ich mich auch noch um die Vermarktung kümmern.


Da fragte ich mich, warum ich mir nicht die Mühe gemacht hatte, bei Verlagen anzuklopfen. Schließlich ist das Thema aktuell, das Buch bietet als Ratgeber Mehrwert und Kontakte zu Verlagen habe ich auch. Ein Buch über Liberating Structures ist im Vahlen Verlag erschienen (das Werk einer Gruppe von Autor:innen). Einen Beitrag über neue Rhetorik habe ich in einem Sammelband veröffentlicht. Ein eBook über interaktive Methoden für Online-Workshops habe ich mit einem Autorinnen-Team unter CC-by Lizenz herausgegeben, als eBook und gedrückten Büchlein (letzteres nur für ausgewählte Kreise, aber wenn Sie mich nett anschreiben, finde ich vielleicht noch ein Exemplar).


Warum also veröffentliche ich mein Buch über interaktive Online-Vorträge im Self-Publishing? Die Antwort: Ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil ich es spannend finde, alles in der eigenen Hand zu haben. So aufwändig es ist, so viel habe ich auch gelernt. Über das Cover (kein weißes, denn das fällt beim Scrollen zu wenig auf), den Buchsatz (achte auf einheitliche Zeilenabstände), die Grafiken (der Text in der Grafik ist fast immer zu klein) und vieles mehr. So schwierig es war, ein Cover zu wählen, so gut fühlte es sich an, als die Entscheidung stand. Auch wenn ich beim Buchsatz immer noch vieles hätte anders machen wollen - das Ergebnis, das wir nun haben, gefällt mir gut und ich hoffe, den Leserinnen und Lesern auch. Und sollte eine Grafik doch zu schwer lesbar sein, gibt es auf meiner Website eine Version zum Download.


Nun hoffe ich, dass mein Buch oft gelesen, gern gemocht und eifrig weiter empfohlen wird. Und dass es nicht untergeht in der Flut der Neuerscheinungen. Rund 70.000 Bücher erscheinen jährlich neu in Deutschland. Romane, Comics, Sachbücher, Ratgeber, Kochbücher, Reiseführer - alles ist dabei. Zu viel, sagen viele. Und sie kritisieren, dass im Self-Publishing ja alle sich versuchen können, auch wenn sie nichts zu sagen haben. Und alle können Romane schreiben, auch wenn sie es gar nicht können.



Bringt KI eine neue Flut an Büchern?


Wie soll das erst werden, wenn ChatGPT & Co mitschreiben? KI-Helferinnen, die auch den Unbegabtesten textlich auf die Sprünge helfen können. Kommt jetzt die Flut an Büchern, die mit KI mehr schlecht als recht zusammengezimmert sind?


Brauchen wir also doch wieder Verlage, die uns nur die Bücher durchreichen, die es wert sind, gelesen zu werden? Mag sein, dass das helfen kann. Mag sein, dass es auch weitere Möglichkeiten gibt. Qualitätskontrollen, Mindeststandards und dergleichen bei Self-Publishing Anbietern (die großen haben das). Schulungen, gute Autoren-Services und Aufklärung darüber, wie wichtig ein Lektorat, ein professioneller Buchsatz und ein verständlicher Klappentext sind. Und das Ganze muss sich dann in den Preisen und Margen widerspiegeln, die Autorinnen und Autoren mit ihren Werken erzielen können. Denn auch wenn heute alle ihren Traum vom eigenen Buch erfüllen können: Gute Bücher zu schreiben, ist und bleibt ein Job, eine professionelle Arbeit, von der man leben können sollte.


Buchpreise können helfen, diese Arbeit zu fördern. ChatGPT meint:


Buchpreise dienen der Anerkennung herausragender Autorenleistungen und der Förderung von Literatur. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf qualitativ hochwertige Bücher und helfen dabei, neue Talente zu entdecken. Durch die Auszeichnung mit einem Buchpreis erhalten Autorinnen und Autoren eine Plattform und können ihre Karriere vorantreiben. Zudem steigert ein Buchpreis die Sichtbarkeit und den Absatz eines Buches, da er als Qualitätssiegel fungiert. Nicht zuletzt dienen Buchpreise auch den Leserinnen und Lesern als Orientierungshilfe bei der Auswahl von Büchern, um qualitativ hochwertige und interessante Werke zu entdecken.”


Dem kann ich nur zustimmen. Deshalb unterstütze ich den Self-Publishing Buchpreis. ChatGPT erklärt:


Der Selfpublishing-Buchpreis ist eine Auszeichnung, die speziell für selbstveröffentlichte Bücher ins Leben gerufen wurde. Er würdigt die Leistungen von Autoren, die ihre Werke eigenständig veröffentlichen, ohne den Umweg über einen Verlag. Das Ziel des Preises besteht darin, qualitativ hochwertige selbstveröffentlichte Bücher zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten. Eine Fachjury bewertet die eingereichten Bücher nach Kriterien wie Schreibstil, Originalität und Handlung. Die Gewinner erhalten Auszeichnungen wie Urkunden oder spezielle Siegelmarken, die ihre Anerkennung unterstreichen. Der Selfpublishing-Buchpreis spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung und Sichtbarmachung von Autoren im Selfpublishing-Bereich, und er fördert den Austausch und die Anerkennung innerhalb dieser Gemeinschaft.”


Das ist doch ganz gut formuliert, bis auf das Wortungetüm “selbstveröffentlicht”.



Der Selfpublishing-Buchpreis als Qualitätscheck


In diesem Jahr helfe ich hinter den Kulissen des Selfpublishing-Buchpreises mit. In der Vorjury des Selfpublishing-Verbandes bewerten wir die eingereichten Bücher. Geprüft wird auf drei Ebenen:

  1. Formale Kriterien, vom Impressum bis zum Eintrag ins VLB (das offizielle Verzeichnis lieferbarer Bücher)

  2. Die Verpackung oder Präsentation des Werks: Cover, Klappentext, Buchsatz & Co

  3. Das Eingemachte: Von Grammatik und Rechtschreibung bis Lesbarkeit


Die Vorjury setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Selfpublishing-Verbandes, Bloggerinnen und Bloggern sowie Mitgliedern des Verbandes freier Lektorinnen und Lektoren. Die Mitglieder der Vorjury konzentrieren sich entweder auf Belletristik, Kinder- und Jugendbücher oder Sachbücher und Ratgeber. In meinem Fall sind das Sachbücher und Ratgeber. Wenn die Vorjury ihre Arbeit getan hat - was einige Monate dauert -, geht die "Longlist" der qualifizierten Werke an die Fachjury. Das ist ein prominent besetztes Gremium, das die Gewinner in den drei Kategorien kürt und eine Sonderpreis für Lyrik vergibt. Den Gewinnerinnen und Gewinnern winken Preisgelder und Sachpreise - und vor allem die Anerkennung für ihr Werk.


ChatGPT hat uns erklärt, Buchpreise "lenken die Aufmerksamkeit auf qualitativ hochwertige Bücher und helfen dabei, neue Talente zu entdecken". Ich meine: In Zeiten automatischer Texterzeugung ist dies gefragter denn je.



Fazit


Ich bin ein Fan des Self-Publishing. Trotz des Aufwandes und der Anschubinvestitionen für professionelles Lektorat, Buchsatz und dergleichen. Auch meine nächsten Bücher werde ich im Self-Publishing veröffentlichen. Und das würde ich auch anderen empfehlen. Deshalb hoffe ich, dass ChatGPT & Co nicht zu einer Flut von Publikationen mit, naja, ganz unterschiedlicher Qualität führen. Denn ich möchte, dass Self-Publishing im öffentlichen Ansehen weiter steigt. Dafür unterstütze ich den Selfpublishing-Buchpreis. Denn dieser Buchpreis kann helfen, die Qualität zu fördern und hoch zu halten.


Unter selfpublishing-buchpreis.de finden Sie alle Informationen rund um den Buchpreis. Möchten Sie selbst ein Buch einreichen? - Bis zum 31. Juli können Sie das über die Website tun.


Das Buch “Auf die virtuelle Bühne! Online-Vorträge professionell vorbereiten und gekonnt in Szene setzen” erscheint im Juli 2023. Bestellen können Sie es über diese Website oder im Buchhandel.


Möchten Sie erfahren, wenn das Buch erschienen ist? Abonnieren Sie meinen Newsletter für Updates und weitere Beiträge rund ums Schreiben mit und ohne KI. Oder schreiben Sie mir eine kurze Mail und ich informiere Sie, sowie das Buch erschienen ist.



PS: Diesen Text habe ich mithilfe von ChatGPT erstellt. Die Passagen von ChatGPT sind als solche gekennzeichnet und nicht von mir redigiert.




Beitragsbild von Hermann Traub auf pixabay


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